Mehr als 60% der Wälder im Amazonas befinden sich auf öffentlichem Land. Diese Ländereien, die meist indigenen Völkern gehörten und teils immer noch von ihnen bewohnt werden, sind heute das Ziel krimineller Organisationen, die sich diese Flächen ohne Rücksicht auf den Fortbestand des Naturerbes aneignen. Das Vorgehen der sogenannten Landgrabber ist für einen erheblichen Teil der Entwaldung im Amazonas verantwortlich und schafft gleichzeitig ein Umfeld von Gewalt und Korruption. Obwohl seit den 1970er Jahren die Auswirkungen der Entwaldung im Amazonasbecken und die Folgen der damit verbundenen Umweltverschmutzung in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit rückte, verschwindet im brasilianischen Amazonas aktuell pro Minute eine Waldfläche in der Grösse von drei Fussballfeldern (“Boletin INFOQUEIMA do INPE, Mai 2022”).

Mit dem Abholzen verschwinden nicht nur die Bäume, sondern auch die indigenen Gemeinschaften und deren Wissen. Damit verlieren wir ein wertvolles Wissenssystem, das tausende Jahre zurückreicht, sowie die damit verbundenen Kulturen, Überzeugungen, Konservierungsmethoden, Nutzungen von Heilpflanzen, Erfahrungen zu essbaren Pflanzen wie dem Maniok und vieles mehr.

Die Bewohnenden von Manaus leiden direkt an den Folgen dieser Raubwirtschaft, wie im Folgenden weiter ausgeführt wird.